Energetische systemische Aufstellungsarbeit
Im Rahmen des energetischen Heilens systemisch zu arbeiten heißt, zusätzlich zur individuell auf eine bestimmte Person gerichteten Heilarbeit (Heilung frühkindlicher Mangelerfahrungen, Integrieren von Traumatisierungen, Integrieren von Schattenenergien, von Seelenanteilen usw.) auch die Personen und Personengruppen mit zu betrachten, mit denen das Individuum energetisch verbunden oder verstrickt ist - über seine eigenen energetischen Grenzen hinaus.
Personengruppen, die energetisch zusammengehören, weil sie in engen energetischen Wechselwirkungen zueinander stehen, heißen SYSTEME.
Solche Systeme können verschiedener Natur sein: Familien, partnerschaftliche Beziehungen, Ahnenreihen, Nachbarschaften, Gemeinden, Firmen, Institutionen, ganze Gesellschaften usw. In diesen Systemen sind sowohl die einzelnen Mitglieder untereinander energetisch verbunden (oder verstrickt) und ganze Systeme können mit Personen (z.B. Tätern/Opfern) außerhalb des eigenen Systems verbunden oder verstrickt sein.
Energetisch verbunden heißt, es fließt die Energie zwischen zwei oder mehreren Mitgliedern des Systems ohne Behinderung (ohne Blockierung) hin und her, wobei jede/r Einzelne seine eigenen Grenzen einhält und die des/der Anderen in vollem Umfang respektiert (z.B. Mann und Frau, Eltern und Kind, ChefIn und Angestellte/r). Es handelt sich also um eine gesunde Verbindung zwischen zwei oder mehr Menschen, die durch ihre Beziehung zueinander automatisch auch in energetischer Wechselwirkung zueinander stehen. Dies kann sowohl aktuelle als auch zurückliegende Beziehungen betreffen, wenn zwar das Zusammenleben (in welcher Form auch immer) nicht mehr besteht, die energetische Beziehung jedoch überdauert hat (z.B. geschiedene Eltern von Kindern, Ex-PartnerInnen, verstorbene Angehörige).
Mit "verstrickt" ist gemeint, dass die Energien zwischen aktuellen oder ehemaligen BeziehungspartnerInnen aller Art nicht ungestört fließen können. Dafür können sehr vielfältige Gründe vorliegen. In jedem Fall besteht ein energetisches Ungleichgewicht zwischen den BeziehungspartnerInnen, weil ein bestimmtes Thema, ein Konflikt, ein Trauma, ein "Geheimnis", bestimmtes Karma, nicht oder noch nicht erlöst worden ist - es liegt noch im Dunkel und bewirkt dadurch, dass die versteckten und so gebundenen Energien nicht ins Fließen kommen können. Dadurch bleiben die KonfliktpartnerInnen aneinander gebunden, aber in einem negativen, ungesunden, meist auch krankmachenden Sinn. Wie gesagt, die Gründe dafür sind sehr verschieden. Aber meist läuft es darauf hinaus, dass eine/r von beiden oder mehreren SystempartnerInnen die/den Andere/n abwertet, benutzt, missbraucht, energetisch ausbeutet und der/die Andere dies geschehen lässt (oder geschehen lassen muss). Häufig sind diese Konstellationen unbewusst. Oft sind sie ungewollt entstanden, wie z.B. durch tragische Unglücksfälle. Sie können ebenfalls Anteile des kollektiven Bewusstseins darstellen. Aber sie können auch durch bewusstes schädigendes Verhalten entstanden sein oder auch durch die "übliche" Unbewusstheit eines Menschen (= die Identifizierung mit den eigenen Ego-Mustern, die zu Verletzung, Behinderung, Beschneidung, Vernachlässigung usw. führt.)
Es entsteht eine "Unordnung" im System, wie es Bert Hellinger bezeichnet, die durch ungelöste Konflikte hervorgerufen wird. Die Unordnung entsteht dadurch, dass jemand nicht an seinem "ordnungsgemäßen" Platz im System steht, stehen kann oder stehen darf.
Durch systemisches Arbeiten in sog. Aufstellungen wird diese Unordnung sichtbar gemacht, indem sog. StellvertreterInnen für die einzelnen Mitglieder des dargestellten Systems aufgestellt und die Beziehungen zueinander untersucht werden.